In exakt zwei Stunden geht mein Flieger und mir faellt gerade auf, dass ich noch Waesche waschen muss – so gesehen habe ich eine „Rush Hour“ vor mir, im exakten Sinn der Worte. Ich trinke aber erstmal einen Kaffee und schreibe diesen Post, denn schliesslich liegt ja in der Ruhe bekanntlich die Kraft.

Das Thema Studiengebühren scheint nach wie vor das Reizthema zu sein, wenn es um deutsche Bildungspolitik geht. Die Thematik ist mir nicht ganz unbekannt – als ich noch in England studiert habe, erreichte die Deabtte um eine Verdreifachung der Studiengebühren gerade ihren Höhepunkt. Schon allein deshalb bin ich mit vielen Argumenten gut vertraut.

Für mich als Außenstehender drängt sich jedoch der Eindruck auf, dass in Deutschland selten eine holistische Betrachtungsweise von Bildungspolitik vorgenommen wird. Oftmals drehen sich die Diskussionen (soweit ich das in der Presse von hier verfolgen kann) um einzelne Aspekte, die losgelöst betrachtet werden; ob es sich um Studiengebühren, Eliteuniversitäten oder PISA Studie handelt.

In diesem Beitrag werde ich versuchen, zahlreiche bildungspolitische Aspekte zusammenhängend und nüchtern zu betrachten. Die Thematik hat für mich schon insofern Relevanz, als das ich Deutschland (unter anderem) ja gerade deshalb verlassen habe, weil ich mir im Ausland bessere Bildungschancen versprochen habe. Und gerade die daraus resultierende Frage – war dies eine gute Entscheidung? – ist eine der Zentralen Fragen, die dieses Blog zu thematisieren versucht.

Der folgende Beitrag dreht sich dabei um ein (vermeintliches) Paradoxon – einerseits stimme ich weitestgehend der Argumentation vom bekennenden Gebührengegner Michael Hartmann, Soziologieprofessor an der TU-Darmstadt, zu; andrerseits würde ich mich nicht direkt als Gegner von Studiengebühren in Deutschland bezeichnen. (mehr …)

Nachdem diverse Medien in Deutschland von der 6 stündigen Vollsperrung der A7 bei Göttingen berichtet haben, erinnerte ich mich an ein informatives Viedo der American Civil Liberties Union (ACLU), welches Tipps gibt, wie man sich am besten gegenüber Polizisten in den USA verhält: Busted – The ACLU video guide to surviving police encounters. (auf englisch)

Wer in den USA Auto fährt oder sich länger hier aufhält, sei dieser Film wärmstens empfohlen. Es sind gut investierte 45 Minuten.

Gespräch in einem Universitätscafé:

Kunde: „Entschuldigen Sie, ist die Milch in Ihrem Angebot organisch, oder können Sie ausschließen, dass Wachstumshormone wie rbST oder rbGH für die Milchproduktion verwendet wurden?“

Verkäuferin: „Die Milch kommt von der uni-eigenen Produktion direkt aus der Region. Das sind Uni-Kühe (lacht).“

Kunde: „Das ist ja schön – aber das heißt ja nicht, dass nicht auch in der Milchproduktion auf Bauernhöfen der Universität Wachstumshormone verwendet werden.“

Verkäuferin:
„(aggressiv) Glauben Sie mir – alles was in dieser Milch enthalten ist, ist gut für Sie.“

Na ja, die Bewertung ob Kuheiter, Hormone und Antibiotika gut für mich sind, überlasse ich anderen. So trinke ich weiterhin nur Milch zu Hause (für $2 den Liter), da weiß ich wenigstens eher, was drin ist. War ja auch nur so ’ne Frage…

Da habe ich wohl unterschätzt, wie zeit- und arbeitsintensiv es ist, regelmäßig Blogposts zu verfassen. Aufgrund zahlreicher (und unerwarteter) Projekte ging dieses Blog die letzten zwei Monate doch etwas unter: Ein aufrichtiges Wort der Entschuldigung an alle, die in dieser Zeit auf neue Posts gehofft haben (es gab immerhin ca. eintausend Visits in dieser Zeit).

Ich werde mir mal überlegen, wie ich mit diesem Blog am besten fortfahre. Hilfreich wäre es, wenn Besucher, die ein konkretes Anliegen haben und nach speziellen Informationen suchen, mir einfach Fragen stellen.

Ansonsten hoffe ich, dass alle Leserinnen und Leser der nördlichen Hemisphäre den Winter genießen – hier liegen inzwischen 30 cm Schnee…

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Wie einige vielleicht gemerkt haben, war dieses Blog in den letzten Tagen nicht sonderlich aktiv. Im Moment habe ich recht viel zu erledigen und bin viel unterwegs; von daher komme ich leider nur selten zum schreiben. Ueber die Feiertage wird hier, aller Voraussicht nach, nicht mehr sonderlich viel passieren; und so wuensche ich allen, die sich noch irgendwie hierhin verirrt haben, schonmal frohe Weihnachten und einen guten Rutsch.

Hat die „Vertretung des Australischen Hochschulverbundes IDP Education Australia und
die Vertretung aller neuseeländischen Universitäten in Deutschland und Österreich“, das Institut Ranke-Heinemann, irgendeine Verbindung zur ehemaligen Praesidentschaftskandidatin der PDS, Uta Ranke-Heinemann? Habe mich nur gerade gewundert…

Ein Freund von mir, der am Hasso-Plattner-Institut in Potsdam studiert, kam gestern vorbei. Zufaellig hoerte ich zuvor vom tollen IT-Gipfel der Bundeskanzlerin an eben jenem Institut im Radio. Auf Nachfrage, speziell auch auf die 1,2 Mrd Euro Foerdergelder, entgegnete mein Freund nur: „Da hat der Hasso ja gute Lobbyarbeit geleistet. Das Geld geht hauptsaechlich an Grossunternehmen, die in ‚Zukunftstechnologien‘ forschen.“

Ist mal wieder typisch: Unternehmen sind zu feige Investitionen zu taetigen, und der Bund springt ein. Allerdings wage ich zu bezweifeln, dass die Rendite der Foerdergelder der Allgemeinheit zufliessen wird. Auch ueber den Fachkraeftemangel im IT-Sektor konnte mein Freund nur lachen: „Bei den Loehnen, die hier gezahlt werden, nicht gerade verwunderlich.“

Bleibt noch anzumerken, dass dieser offene Brief der vertreter der deutschen Zivilgesellschaft wohl auch ungehoert blieb. Man haette ja in einem Bereich fuehrend werden koennen – und sei es in der Debatte, welche Implikationen Zukunftstechnologien auf das zukuenftige gesellschaftliche Leben haben koennten und haben werden. Aber man wollte wohl keine kritischen Denker bei den Photo-Ops mit den Vertretern von SAP, Siemens & co, wenn man ihnen mal eben 1,2 Mrd Euro hinterher wirft.

Ich habe eine Kategorie ueber „Das Geschäft mit der Bildung“ gestartet. Bildung ist bereits ein Milliardengeschaeft, und der Markt fuer Bildung waechst kontinuierlich. Selbstredend geht es auch in diesem Markt nicht immer mit rechten Dingen zu. Und so werde ich in Zukunft immer wieder mal was zu den Problemen und Chancen privater Bildungsinitiativen und Angebote schreiben. College-Contact war hierzu nur der Auftakt. Hinweise und Anregungen nehme ich jederzeit dankend entegen: bildungsfluechtling at gmail punkt com.

Um mal ein positves Beispiel privater Angebote im Bildungsbereich anzufuehren, moechte ich auf die Firma Career Concept verweisen, welche eine externe Finanzierungsmoeglichkeit fuer Studenten anbietet. Ich selbst habe mich damals von Career Concept finanzieren lassen und haette sonst nur unter erschwerten Bedingungen mein Studium in Oxford beenden koennen (Studienfinanzierung wird hier auch ein Dauerthema sein). Ob ich Career Concept irgendwann einmal die erwuenschte Rendite bringen werde, ist ungewiss. In jedem Fall kenne ich Career Concept nur als serioesen Dienstleiser und bin fuer deren Unterstuetzung sehr dankbar. (Und bevor jemand auf falsche Gedanken kommt: nein, ich habe fuer diesen Blogeintrag kein Geld von Career Concept erhalten.)

Das soll nicht heissen, dass man nicht auch Initiativen wie Career Concept kritisch sehen kann. Im Gegenteil, Studienfinanzierung sollte fuer die breite Mehrheit der Studierenden angeboten werden – aber das ist weniger eine Kritik an Career Concept als an der Bildungspolitik deutscher Entscheidungstraeger. Ich werde jedenfalls auf die Gesamtthematik des oefteren zurueckkommen.

Um mich auch mal wieder interessanteren Themen zuwenden zu koennen, schliesse ich das Thema College-Contact vorerst einmal ab. Urspruenglich wollte ich nur einen Eintrag ueber die Tuecken beim Auslandsstudium schreiben und Dinge erlaeutern, die man bei einem Auslandsstudium (im Unterschied zu einem Auslandssemester) besonders beachten sollte. Um mir nochmal viele der Informationsangebote in Erinnerung zu rufen, googelte ich also nach „Auslandsstudium“, et voila, die erste Referenz war College-Contact.com. Dies ist der einzige Grund, warum ich ueberhaupt auf dieser Webseite gelandet bin.

Den Artikel ueber die Tuecken des Auslandsstudiums werde ich heute oder morgen noch nachreichen. Ich werde aber nochmal einige letzte Anmerkungen machen, bevor ich das Thema College-Contact hier ruhen lasse. (mehr …)